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Biblische Quellen unserer Spiritualität

Elia in der Spiritualität des Ordens

 

Der Prophet Elia, der sich nach den Zeugnissen des Alten Testamentes an einer Quelle auf dem Berg Karmel niedergelassen hatte, gilt von den Ursprüngen des Ordens an als Identifikationsfigur. Da sich die Karmeliten in Konkurrenz zu den anderen Mendikantenorden auf keinen hl. Gründer zurückführen konnten, wurde der Prophet Elia als Gründer und als geistlicher Vater ihres Ordens angesehen. Freilich ist dies nicht im historischen Sinn zu verstehen, sondern geistlich. Elia galt als Vorbild eremitischen und kontemplativen Lebens. „Ich brenne voll Eifer für die Ehre des Herrn der Heerscharen. (1 Kön 19,10)“ (Wahlspruch des Ordens)

 

Die immerwährende Ausrichtung auf Gottes Gegenwart, seine Wahrnehmung im „leisen Säuseln“, das Geführtwerden durch die Wüste des eigenen Lebens zum Berg der Gottesbegegnung waren biblische Elemente, die in der Karmelspiritualität eine tiefe geistliche Bedeutung bekamen, wie man an den allegorischen Deutungen des Propheten Elia in der Ordensliteratur bis in 16. Jh. hinein sehen kann.

Heilige Messen

Montag: 17:30 Uhr
Dienstag: 08:00 Uhr
Mittwoch: 08:00 Uhr
Donnerstag: 08:00 Uhr
Freitag: 08:00 Uhr
Samstag: 08:00 Uhr
Sonntag: 08:00 Uhr

Althebräischer Gebetbuch

Besondere Beachtung findet nach wie vor die so genannte „Geistliche Regel des Karmel“, das erste Buch des „Buches der ersten Mönche“, das ca. 1370 vom Provinzial der Katalanischen Ordensprovinz, Philipp Riboti, verfaßt wurde. Als Auslegung des Schriftwortes 1 Kön 17,1-4 formuliert es das Ziel karmelitanischen Lebens folgendermaßen: „Dieses Leben hat ein zweifaches Ziel. Das eine können wir mit Hilfe der göttlichen Gnade durch eigene Anstrengung und durch Übung derTugenden erreichen. Es besteht darin, Gott ein reines und heiliges Herz anzubieten, das frei ist von Sünde … Das andere Ziel dieser Lebensweise wird uns als unverdientes Geschenk von Gott gegeben … schon in diesem Leben, die Kraft der göttlichen Gegenwart und die Freude der himmlischen Herrlichkeit in unseren Herzen verkosten und in unserem Geist erfahren zu dürfen.“

 

„Unsere Lebensweise wirst du erst dann vollständig erfassen können, wenn du dich unter Einsatz aller deiner Kräfte um diese Erfahrung bemühst.“

 

Maria in der Spiritualität des Ordens

Die Verehrung Marias scheint von Anfang an im Orden bestanden zu haben, denn schon das erste Heiligtum auf dem Berg Karmel war ihr geweiht. Die ersten Karmeliten stellten ihre Gemeinschaft unter den Schutz der Gottesmutter und nannten sich nach ihr „Brüder unserer lieben Frau vom Berge Karmel“. Bis heute hat sich diese Bezeichnung im offiziellen Titel des „Ordens der Allerseligsten Jungfrau Maria vom Berge Karmel“ erhalten. So wird der 16. Juli als Hauptfest des Ordens begangen. Maria gilt in den Grundhaltungen, die uns das Evanglium von ihr überliefert, als Vorbild eines kontemplativen Menschen.

 

In ihrem Fiat „Mir geschehe, wie Du es gesagt hast.“ kommt ihre Hingabe, Offenheit und Verfügbarkeit gegenüber dem Willen Gottes zum Ausdruck. Sie bewegt alle Worte des Herrn in ihrem Herzen und denkt darüber nach. Sie geht in Treue den Weg Jesu mit bis ans Kreuz, im reinen Glauben, ohne zu begreifen. Jede Karmelitin ist bemüht, wie Maria diese Haltungen in ihrem Leben zu verwirklichen und bekundet dies durch das Tragen des Skapuliers. Das Scapulier (ein Schulterkleid) ist ein Sakramentale, das der Legende nach auf den Sl. Ordensgeneral Simon Stock zurückgeht und als ein Zeichen der Liebe zu Maria die Verpflichtung beinhaltet, sich um ihre Tugenden zu bemühen.

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