Karmelitinnenkloster Maria vom Frieden
Wir gehören als Unbeschuhte Karmelitinnen zu einem kontemplativen Reformzweig des Karmelitenordens. Dieser entstand um 1206 aus einer Einsiedlergemeinschaft (Laura) von ehemaligen Kreuzrittern um die Quelle des Propheten Elia auf dem Berg Karmel in Israel. In der Mitte des 15. Jahrhunderts schlossen sich unter dem Ordensgeneral Johannes Soreth erstmals Frauen dem Orden an. Von Spanien ausgehend wurde der Karmel durch die hl. Teresa von Avila (1515–1582), der Lehrmeisterin des Gebetes, und den hl. Johannes vom Kreuz (1542–1591) erneuert. Ihre Absicht war es, den Karmel zu seinen Quellen – zur ursprünglichen Regel – zurückzuführen.
In dieser rein auf der Hl. Schrift basierenden Regel vereinen sich in Nüchternheit und Prägnanz eremitische und gemeinschaftliche Elemente. Die Säulen unseres Lebens sind: Leben in der Gegenwart Gottes in wechselndem Rhythmus von innerem Gebet, Arbeit, Lesung, Stundengebet – Zeiten des hörenden Schweigens, der Einsamkeit und des gemeischaftlichen Miteinanders.
Edith Stein, mit Ordensnamen Schwester Teresia Benedicta a cruce, ist die bekannteste deutsche Karmelitin. Sie gehörte zu unserem Kölner Karmel Maria vom Frieden. Als konvertierte Jüdin wurde sie 1942 infolge des Protestes der niederländischen Bischöfe gegen die Judenverfolgung von den Nationalsozialisten in den Gaskammern des Vernichtungslagers Auschwitz-Birkenau ermordet. 1987 wurde sie selig- und 1998 heiliggesprochen. Edith Stein ist Mitpatronin Europas.
Sie hat ein umfassendes philosophisches und geistliches Gesamtwerk hinterlassen. Deshalb ist der Kölner Karmel auch Sitz des Edith Stein-Archivs und der Edith Stein-Stiftung. Hier geht’s zum Edith Stein-Archiv.
Wie die hl. Teresa von Avila hat Edith Stein voller Sehnsucht ihr Leben lang die Wahrheit gesucht und ihren Glauben mit entschiedener Entschlossenheit gelebt. Das verleiht ihrem Werk seine zeitlose Kraft. Wir laden Sie herzlich ein, daran teilzuhaben!