Christ zu sein im Irak heißt heute, allen Verirrungen des Fanatismus ausgesetzt zu sein.
Damit ist die prekäre Lage benannt, in der sich die irakischen Christen seit dem Sturz Saddam Husseins befinden. Sie bewegen sich zwischen den Fronten um die Macht rivalisierender islamischer Glaubensgemeinschaften einerseits und eines unbedacht bis aggressiv agierenden Westens andererseits.
Der Erzbischof von Bagdad verbindet seinen Blick auf die lange und stolze Geschichte der christlichen Gemeinden im Irak mit einer politisch-sozialen Analyse und eigenen Erfahrungen. Dabei spricht er sich entgegen der Haltung vieler Christen, die als einzigen Ausweg das Exil sehen, und gegenläufig zur aktuellen Diskussion bei uns entschieden für einen Verbleib der Christen im Irak aus.